Am Freitag, den 20.5. ging es direkt nach der Schule los nach Kiel, dort lag die Germania VI im Hafen.

Wir hatten mit der Skipperin Katrin Hilpert vereinbart, dass wir gegen 16 Uhr in Kiel-Düsterbrook einschiffen. Es sollte ein längerer Törn bis nach Marstal, dann Söby und Sonntag zurück nach Kiel werden. Die Germania VI ist eine 22m Hochseesegelyacht, Baujahr 1963, im Besitz der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Eine Segelmannschaft besteht aus 16 Leuten, an diesem Wochenende waren wir 13. Der Heimathafen ist Kiel.

Wir waren viel zu früh im Hafen. Dadurch bekamen wir als erstes die Möglichkeit einer Führung durchs Schiff. Die beiden Spibäume an Deck wiegen ca. 40 kg trotz Carbon! Meine Koje hatte ein Etagenbett, ein Schrank und eine Luke an der Decke. Was gut war, da es sehr schnell an zu müffeln fing. Leider habe ich sie erst am letzten Tag entdeckt!

Nach Verstauung der gebunkerten Lebensmittel ging es unter Motor eine Stunde raus aus der Kieler Förde. Bei guten 4 bft setzen wir Klüver, Großsegel und Besansegel. Ich war der Mittschiffmannschaft zugeteilt. Es gab noch die Vorschiff- und die Achterdeckmannschaft. Wir waren für das optimale Stehen des Klüvers zuständig. An dem Tag sind wir entspannt bis nach Dänemark gekreuzt. Da die Fahrwassertonnen nicht beleuchtet waren, mussten wir mit einem Hochleistungsscheinwerfer die Tonnen suchen. Um halb eins liefen wir in Marstal ein. Dann ging es an das Abendessen. Um 3 Uhr lag ich schließlich hundemüde im Bett.

Viel zu früh liefen wir Samstagmorgen wieder aus. Weil ich Frühstücksdienst hatte, begann der Tag um 7 Uhr. Da der Wind in der Nacht auf Nordwest gedreht hatte und die Wettervorhersage für Sonntag Flaute meldete, entschied sich Katrin nach Eckernförde anstatt nach Söby zu segeln. Somit war der Weg am Sonntag nach Kiel nicht mehr weit. Wir hatten 6-7 bft, 1m Welle und schönes Wetter. Ein traumhafter Segeltag. Allerdings nur für die Seefesten unter uns! Der Bug kam beim Überfahren der Wellen 5 m raus, bevor wir wieder die Welle herunterfuhren. Da der Wind auffrischte, mussten wir reffen. Der Wind war richtig kalt. Gut das das Schiff Ölzeug in allen Größen an Board hatte! Wir bewegten uns an Deck auch nur gesichert. Für ein Nickerchen an Deck war aber immer Zeit.

Um ca. 17 Uhr liefen wir in Eckernförde ein. Ein paar schauten sich Eckernförde an, wir anderen bereiteten das Essen vor. Ich habe den Nachtisch für das 2 Gänge-Menü an Board gemacht.  Katrin ist es wichtig, dass das Essen reichhaltig und lecker ist. So bleiben alle fit. Die meisten fielen dann früh in die Koje.

Der Sonntag war wie gemeldet flau. Durch das Setzen von 5 Segeln hatten wir aber trotzdem fast dieselbe Geschwindigkeit wie am windigen Samstag. Ich durfte den ganzen Tag ans Steuerrad. In der Kieler Förde bekam ich Muffensausen. Ich musste unter Segeln zwischen zwei Fähren eine Wende fahren. Der Abstand hätte gerne größer sein können!

Zum Schluss brauchten wir 3 Stunden zum Klarschiff machen und Entsalzen. Denn natürlich muss alles wieder innen und außen glänzen. Mit an Bord waren auch Jonas und Jacob Schreiber.

Es hat mir mega viel Spaß gemacht!

Vielen Dank Jens, dass du den Kontakt zu Katrin geschlossen hast.

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